Hans Joachim Iwand (1899-1960) zählt zu den bedeutenden Theologen des 20. Jahrhunderts. Geboren wurde er als Pfarrerskind im Schlesischen Schreibendorf. Er studierte wie sein Vater Theologie und erhielt besonders von seinem Lehrer Rudolf Hermann wichtige Impulse zu religionsphilosophischen Studien und zur Interpretation der Theologie Martin Luthers.
Während seiner Zeit als Studieninspektor des Lutherheims in Königsberg wurde er 1924 mit seiner Arbeit „Über die methodische Verwendung von Antinomien in der Religionsphilosophie. Dargestellt an Karl Heims ‚Glaubensgewissheit'“ promoviert.
1927 habilitierte er sich in Königsberg mit der 1930 unter dem Titel „Rechtfertigungslehre und Christusglaube“ veröffentlichten Arbeit.
Iwand war im Herbst 1933 Mitinitiator der Bekennenden Kirche in Ostpreussen und leitete ab 1935 deren Predigerseminar in Bloestau. Nach seiner Ausweisung von dort setzte er die Arbeit mit dem Predigerseminar ab 1937 im Ostbrandenburgischen Jordan fort. Es folgte eine weitere Ausweisung im selben Jahr, wodurch das Predigerseminar nach Dortmund kam. Dort musste die Arbeit allerdings bald eingestellt werden.
Iwand wurde Pfarrer an der Dortmunder St.-Marien-Kirche. Ende 1945 wurde er als Professor für Systematische Theologie an die Universität Göttingen berufen. 1952 folgte eine Berufung nach Bonn. Dort lehrte Iwand bis zu seinem plötzlichen Tod im Mai 1960.